Bio-Garten Liebt Bio-Seife

Familiäre Ursprünge und die Suche nach Gleichgesinnten bringen uns heute an den schönen Attersee. Das heutige Gespräch mit meinem lieben Gast hätte ich eigentlich viel lieber bei einem gemütlichen Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen in einem Haus geführt, in dem meine Zunft viele Jahre lang anzufinden war.

Wie auch in Goisern wurde in Schörfling Seife hergestellt. Dank der tollen Facebook Seite „Attergau in alten Ansichten“ und Herrn Alfred Doloscheski darf ich euch dieses tolle, alte Bild hier zeigen:
Seifensiederei und Gasthaus Staudinger um 1900.

Quelle: Attergau in alten Ansichten

Seit 1959 allerdings riecht es am Marktplatz von Schörfling nicht mehr nach Seife, sondern eher nach süßen Leckereien. Die Konditorei Ottet ist seitdem dort ansässig und verwöhnt Gäste mit feinen Süßspeisen. Hier eine weitere alte Ansicht von 1960.

Quelle: Attergau in alten Ansichten

Aufgrund der momentanen Umstände haben mein Gast und ich uns auf ein Telefonat und auf den Schriftverkehr beschränkt. Aber so wie es aussieht, darf auch die Konditorei Ottet bald wieder ganz öffnen und wer weiß, vielleicht lässt sich der Plausch bei Kaffee und Kuchen ja noch nachholen.

Heute darf ich euch eine Interview mit Karl Ploberger präsentieren. Viele kennen ihn aus Sendungen, Beiträgen und Büchern und so manch einer hat seinen Grünen Daumen dank ihm wesentlich verbessert… oder entwickelt, wie in meinem Fall.

Bei meinen Seifen ist mir besonders wichtig, dass sie mit der Natur harmonieren. Seife ist fast zu 100% biologisch abbaubar und somit ein wunderbares Reinigungsmittel für Körper, Haus und Garten. Hat man sich dem Bio-Garteln verschrieben, wird man natürlich auch darauf achten, womit man seine Pflanzen und Lieblinge umsorgt. Vieles lässt sich durch natürliche Maßnahmen ganz einfach und ohne chemischer Keule in den Griff bekommen.

Ein Problemchen, das Pflanzenliebhaber und Gartler immer wieder Kopfzerbrechen bereitet, ist die Laus. Es freut mich ganz besonders, über die kleinen Quälgeister und die Lausbekämpfung heute mit Karl Ploberger zu sprechen:

Bio-Gärtner Karl Ploberger

SC: Herr Ploberger, der Frühling ist da, die Gartensaison hat endlich begonnen. Die Freude ist bei vielen sehr groß, bis zum Anblick der ersten Läuse. Wie kommt es, dass manche Pflanzen, z.B. Zitronenbäume, Rosenstücke, etc. immer wieder davon befallen werden und andere weniger?
Läuse sind immer ein Zeichen von Stress. Zu wenig Licht, zu warm, zu wenig oder zu viel Dünger. Gerade in einem Jahr, wo die Nächte sehr kalt und es tagsüber sehr warm ist, kommt es oft zu einer Invasion an Läusen.

 SC: Abgesehen davon, dass Läuse kein schöner Anblick sind, wie wirkt sich der Lausbefall auf die Pflanzen aus?
Läuse verursachen durch die Saugtätigkeit große Wachstumsstörungen. Außerdem sondern sie einen zuckerhaltigen Saft ab (den sich die Ameisen holen). Der führt auf den Blättern zu einem idealen Nährboden für Russpilze. Das schwächt die Pflanze gleich nochmal, weil sie weniger Licht aufnehmen kann.

SC: Wenn man sich dazu entscheidet, dem Problem Läuse natürlich zu begegnen, welche Möglichkeiten gibt es?
Abstreifen, abwaschen und vor allem die Nützlinge fördern. Marienkäfer, Ohrwürmer, Florfliegen und Vögel sind gigantische Vernichter von Läusen und anderen Schadinsekten. Geht es nicht anderes, muss man allerdings auch zu härteren Maßnahmen greifen – besonders in der Wohnung oder im Gewächshaus.

SC: Eine Möglichkeit ist die Behandlung der Pflanzen mit Seifenlauge. Wie bereite ich diese richtig zu und wie trage ich diese auf die Pflanzen auf?
Seife ist die einfachste und ungefährlichste Möglichkeit die Läuse zu bekämpfen. Man sagt (in etwa) 50 Gramm Naturseife in lauwarmen Wasser lösen, einen Spritzer Spiritus als Netzmittel dazu und an die direkt befallenen Stellen sprühen. Innerhalb kürzester Zeit sind die Läuse verschwunden. Nach einigen Tagen sollte man die Behandlung aber punktuell wiederholen, da die Eigelege mit der Seifenlauge nicht beseitigt werden.
 
SC: Laus ist nicht gleich Laus, oder doch? Wirkt die Behandlung mit Seifenlauge bei Blattläusen und auch bei Schildläusen?
Ja, auch gegen die lästigen Wollläuse wirkt es. Allerdings muss man hier danach noch mit einem Rapsölpräparat sprühen, das ist gleichzeitig ein Blattglanz.

SC: Hurra, wir haben es geschafft! Die befallenen Pflanzen sind endlich lausfrei. Was kann man jetzt tun, um die Pflanze nach dem Lausbefall zu stärken?
Die wichtigste Botschaft im Biogarten lautet: Die richtige Pflanze am richtigen Standort. Passt dann auch die Erde, das Gießen und die Nährstoffversorgung, geht es den Pflanzen so gut, dass sie kaum krank werden.

SC: Welche Maßnahmen würden Sie empfehlen, um die Pflanzen vor Lausbefall zu schützen?
Luftige Standorte und niemals übermäßig düngen und gießen. Genau so sollte man die Pflanzen aber auch nicht vertrocknen lassen. Dann sind wir wieder dort, wo unser Gespräch gerade begonnen hat – beim Stress. Und den wollen wir alle auch nicht….

Frühlingswiese Wolfgangseethal – fotografiert von: Brigitte Leithner

Und damit hat Karl Proberger vollkommen Recht. Stress wollen wir bestimmt nicht, weder beim Garteln noch beim Seifensieden, denn beides soll uns entspannen und die Zeit vergessen lassen, der Seele und dem Körper gut tun und uns eine gute Zeit bereiten.

Wer leider keinen Garten zu Hause hat, kann sich trotzdem mit Pflanzen umgeben und so einige selbst ziehen. Die Wohnung wird zum Dschungel, der Balkon oder die Terrasse werden zum mediterranen Traum mit Zitronenbaum, Olivenbaum und Co. Dass das wirklich funktioniert, zeige ich euch hier mit einem Foto von meinem Zitronenbaum. Ist das nicht toll! Und die Blüten riechen unbeschreiblich!!

Zitronenblüte

Für alle, die es dieses Jahr mal mit natürlicher Schmierseife im Kampf gegen die Läuse versuchen wollen, gibt es bis Ende Juni für euch die Schmierseifen-Aktion von Saponetta Carina:
https://www.saponetta-carina.com/produkt/bio-schmierseife-pur/

Frische Bio-Schmierseife unbeduftet

Bis zum Sommerbeginn solltet ihr die lausigen Biester wieder vertrieben haben und euren Garten in vollen Zügen genießen können.

Euch allen einen schönen Sonntag, meinem lieben Gast Karl Ploberger vielen herzlichen Dank für’s Gespräch und viel Spaß beim Seifeln und Garteln!